© 2014 Thomas Müller
Projekte - Pelirosa
Company Pelirosa
Susanne Schneider (Köln) und Tess Burla (Bern)
© Foto: C. Woitke
…und aus, 2009
Stück für 2 Tänzerinnen und eine unbestimmte Anzahl ZündhölzerDie Flamme eines Streichholzes gibt einen Zeitraum vor, der mit Bewegung auf tänzerische, spielerische und sich messende Weise gefüllt wird. Die Besonderheit des Stückes liegt darin, dass die Zeit willkürlich ist, es zwingt den Menschen- Tänzer, wie Zuschauer- spontan zu sein, sich auf Improvisationen und schnelle Wechsel einzulassen, anstatt auf dem geplanten Vorhersehbaren auszuruhen. Die erste Flamme des Stückes dient zur Aufreihung eines Zeitstrahls durch herumliegende Zündhölzer, welcher die Länge des Stückes bestimmt. Diese Zündhölzer werden Performität schaffend abgebrannt. Lebt die Flamme, lebt der Tanz; stirbt die Flamme stirbt die Sequenz. So gestaltet sich die Länge und Intensität des Stückes jeweils unterschiedlich und kann nur bedingt von den Tänzern gesteuert werden. Was ist möglich in diesem kurzen Zeitraum des abbrennenden Zündholzes? Kann dieser je nach Aufgabe oder Spiel unendlich scheinen? Was zuerst Spiel ist, reines ausprobieren von Möglichkeiten, wird schnell zum Wettbewerb. Dieser beinhaltet den schmalen Grad zwischen Ernst und Spass, Neid und Anerkennung. Dieses Messen bringt auch Ambivalenz: man handelt für sich, will aus eigenem Antrieb heraus den anderen übertreffen, ist aber auf der anderen Seite auf ihn angewiesen, weil er die Flamme entzündet. Metaphorisch hält er die Zeit, ohne sie zu beeinflussen in seiner Hand.
Konzept/Tanz: Tess Burla, Susanne Schneider
Aufführungen: varium, Barcelona, 2009. Heimspiel, Dampfzentrale Bern, Februar 2010. Ada-Studio, Berlin, September 2010
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